Der Beweis
Die Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit von nachträglichen Horizontalsperren wird derzeit kontrovers diskutiert. Laboruntersuchungen an genormten und homogen gemauerten Probekörpern können nur ungenügend die realen Bedingungen in einem Altbau widerspiegeln. In der Praxis ist das betroffene Mauerwerk häufig sehr inhomogen und kann starke Salzbelastungen und rissige Fugen aufweisen.
In einem 80 Jahre alten Gebäude in Tangermünde wurde die Wirksamkeit einer nachträglichen Horizontalsperre aus PUR Injektionsharzen baupraktisch nachgewiesen und dokumentiert. Durch das Ingenieurbüro W. Appel aus Dessau erfolgte eine umfangreiche Schadens erfassung, die unter anderem die Entnahme von Mauerwerksproben zur laboranalytischen Bestimmung der Feuchtigkeits- und Salzwerte umfasste. Zusätzlich wurde mittels Mikrowellentechnik (Moist 200) die Verteilung der Feuchtigkeitsbelastung überprüft und grafisch ausgewertet.
An den Kellerumfassungsmauern wurde ein bis zur Sättigungsfeuchte belastetes Ziegelmauerwerk mit einem erheblichen Anteil mauerwerksschädigender Salze festgestellt. Zur Sanierung dieser Wände wurde im Mai 2003 eine nachträgliche Horizontalabdichtung in Doppelreihe in der 1. und 3. Steinlage oberhalb des Fußbodens ausgeführt. Dabei wurde das PUR Injektionsschaumharz WEBAC® 157 zur Verfüllung von Hohlräumen injiziert und zur Abdichtung WEBAC PUR Injektionsharz eingesetzt.
Ein Jahr nach dem Einbau der Feuchtigkeitssperren wurde die Wirksamkeit dieser Abdichtungen durch Messungen überprüft. Es wurden gezielt die gleichen Wandbereiche untersucht wie vor dem Einbau der Sperren. Dabei wurde festgestellt, dass der Durchfeuchtungsgrad (DFG) in der 40 cm bzw. 53 cm starken Ziegelwand von Werten zwischen 50 % bis über 90 % auf weit unter 10 % reduziert werden konnte. Damit wurde die Wirksamkeit der Horizontalsperre unter praktischen Bedingungen eindrucksvoll nachgewiesen.
Durch den gezielten Einsatz von PUR Injektionsharzen in Kombination mit PUR Injektionsschaumharzen kann auch in wassergesättigtem, hohlraumreichen und salzbelastetem Mauerwerk eine wirksame Horizontalsperre gegen kapillar aufsteigende Feuchtigkeit erzielt werden.