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Malzfabrik Grevesmühlen - Schleierinjektion bei großen Wandstärken

Immer wieder stehen Unternehmen vor der Aufgabe, historische Gebäude zu sanieren und abzudichten. Zu den Besonderheiten, die gleichermaßen den Reiz und die Schwierigkeit dieser Aufgaben ausmachen, zählt neben den alten Baustoffen und Konstruktionen, fehlenden Plänen oder Detailinformationen häufig auch die Dimension des Bauwerkes oder einzelner Bauteile.

Bei der Abdichtung solcher Objekte sind daher vielfach Kreativität und Flexibilität bei der Auswahl der geeignetsten Materialien und Verfahren gefragt, wie bei der Sanierung der Malzfabrik Grevesmühlen, einem der bedeutendsten und größten Industriedenkmäler in Mecklenburg. Das Objekt wurde 1893 erbaut, als es in Grevesmühlen mehrere Brauereien gab und die in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts gegründete Malzfabrik expandieren musste.

Bei der Sanierung im Rahmen der Umnutzung der alten Malzfabrik waren auch rund 660 m² Kellerwände von bis zu 120 cm Dicke abzudichten. Eine konventionelle Außenabdichtung war aufgrund der vorhandenen Nachbarbebauung und der Teilunterkellerung in einigen Bereichen ausgeschlossen. Doch auch eine Schleierinjektion auf der Bauteilaußenseite ist bei großen Wandstärken extrem aufwändig und schwierig. Und so standen Planer und Materialhersteller vor der Frage: Was tun bei 1,2 m Wandstärke? Da das Mauerwerk eine ausreichende Porosität aufwies, war es möglich, den Abdichtungsschleier innerhalb des Bauteilgefüges auszubilden, statt im angrenzenden Erdreich, zumal dessen Struktur und Beschaffenheit unbekannt war.
Die Wände mussten so auch nicht mehr vollständig durchbohrt, sondern stattdessen nur zu ca. 2/3 der Wandstärke rasterförmig angebohrt werden. Dadurch wurde der erforderliche Zeitaufwand für das Einbringen der ca. 4.000 Bohrlöcher deutlich reduziert.

Eine weitere Anpassung an die Gegebenheiten des Objektes erfolgte bei der Auswahl des Injektionsmaterials. Wird für eine Schleierinjektion innerhalb des Mauerwerkes normalerweise das langsamer reagierende Injektionsgel WEBAC® 250 verwendet, entschied man sich im konkreten Fall auf Grund der Porosität und Saugfähigkeit des Mauerwerkes für das Acrylatgel WEBAC® 240. Das Injektionsgel verschließt das Porengefüge der Wandkonstruktion und bildet eine neue vertikale Abdichtungsebene innerhalb der Wand, so dass die Bauteilinnenseite austrocknen kann. Mit einer Raumtrocknung wird das Trocknen des Mauerwerks beschleunigt. Gerade bei großen Wandstärken sind solche zusätzlichen Maßnahmen empfehlenswert, da das Mauerwerk sonst noch über einen sehr langen Zeitraum Feuchtigkeit abgibt.

Nach der umfangreichen Sanierung beherbergt die Fabrik heute diverse Geschäfte, Boutiquen, Cafés, Arztpraxen sowie den Verwaltungssitz der Kreisverwaltung.

Haben Sie Fragen zu einer Schleierinjektion bzw. Vergelung bei vergleichbaren Objekten oder zu den eingesetzten Materialien, sprechen Sie uns gerne an.